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Ganzheitliches Zyklusbewusstsein: Wieso wir die Heiligkeit des Weiblichen Zyklus vergessen konnten und was das für uns bedeutet

Aktualisiert: 21. Apr.




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Ganzheitliches Zyklusbewusstsein: Wieso wir die Heiligkeit des Weiblichen Zyklus vergessen konnten und was das für uns bedeutet


Ein Thema, welches mir so sehr am Herzen liegt und von dem ich mir wünschte, es wäre mir bereits als junges Mädchen auf diese Weise nahe gebracht worden: Zyklusbewusstsein und die Heiligkeit des weiblichen Zykluses.


Welche Kraft und Weisheit hält die Natur in meinem eigenen Körper bereit?

Und wie gehe ich verantwortungsvoll damit um?

Wie begleite ich mich selbst aufmerksam und liebevoll durch die Phasen meines Zyklus?


Der Heiligkeit darin liegt das Verständnis zugrunde, dass alles Leben in Zyklen abläuft, alles miteinander verwoben ist und kein Leben ohne diese natürlichen Zyklen existieren könnte.


Auf ausatmen folgt einatmen und wieder ausatmen und wieder einatmen…

Auf Expansion folgt Kontraktion folgt Expansion folgt Kontraktion…

Auf ein Nach-Außen-Gehen folgt ein In-sich-zurückziehen, bevor es sich wieder ausdehnt

Auf Leben folgt Sterben und Tod, woraus wieder Leben entsteht.


Transformation geschieht in Zyklen.

So funktioniert die Natur, so funktioniert Leben.


Wir können das überall in der Natur beobachten, dieses Prinzip ist omnipräsent.


Die Jahreszeiten: auf das Ruhen des Winters folgt das Frühlingserwachen, alles beginnt  zu wachsen, zu sprießen, zu blühen, findet seinen Höhepunkt in der Reife des Sommers, und dann im Herbst kommt das Welken, Verfallen, die Energien ziehen sich langsam wieder in den Erdboden zurück, bis im Winter alles tot und kahl erscheint


Der Mondzyklus: mit dem Neumond beginnt ein neuer Zyklus, der Mond nimmt zu, findet seinen Höhepunkt im Vollmond und nimmt wieder ab, bis er ganz verschwunden ist, um dann wieder zu wachsen


Tag und Nacht: Mit der Morgendämmerung beginnt ein neuer Tag, das Licht der Sonne nimmt zu, findet zum Mittag seinen höchsten Stand und nimmt dann langsam wieder ab, bis in der Abenddämmerung die Nacht, die Dunkelheit überhand nimmt, es immer dunkler wird, bis sich die Erdseite wieder der Sonne zuwendet


Es ist eigentlich so offensichtlich, dass sich alles Leben in Zyklen organisiert und dass diese Zyklen unser Leben beeinflussen.

Dass auch unser menschlicher Organismus in Zyklen funktioniert.



Doch wir leben (noch) in einer Gesellschaft, die dass beinahe vollkommen vergessen und verlernt hat.

Diese spät-patriarchale Leistungs-Gesellschaft ist so gut wie ausschließlich linear orientiert. 

So hält sie die Vorstellung, dass wir immer gleich leistungsfähig sind/sein müssen. Im Job, in der Schule, im Studium und im Privatleben.

Jeden Tag. (und dann machen wir die Tage mit künstlichem Licht auch noch länger)


Wir haben kollektiv die Gewohnheit des Hustlens etabliert, dieses permanent über unsere eigenen gesunden Grenzen hinausgehen, immer weiter aktiv sein, immer weiter machen, tun, noch mehr leisten, denn nur dann sind wir scheinbar etwas wert.

Eine Gesellschaft, die süchtig ist nach Stress und das normalisiert.


Wir alle tragen diese Muster in uns, denn wir alle haben das so in irgend einer Weise vorgelebt bekommen, sei es von Familie, Schule, Medien oder allgemeinen sozialen Umfeld.


Es ist offensichtlich, dass diese Lebensweise keinem Menschen gut tut. Niemandem. Das zeigen all die physischen sowie psychischen Zivilisationskrankheiten nur zu deutlich.


Gerade wir Frauen, Wesen mit einem Weiblichen Körper, die wir die zyklische Natur so präsent im eigenen Leib (er)leben.

Wir leiden darunter, wenn wir uns in dieses starre System zwängen.

Denn so funktioniert unser innewohnendes System ganz und gar nicht.

So funktioniert unser Körper nicht.

(Und damit will ich nicht sagen, dass Männer nicht unter diesem System leiden würden. Nein Männer leiden auch. Aber hier in diesem Beitrag will ich gezielt auf die weibliche Perspektive eingehen.)



Das weibliche System ist nicht dazu gemacht, jeden Tag über Wochen, Monate, Jahre hinweg immer gleich leistungsfähig zu sein, immer gleich zu funktionieren, immer gleich präsent im außen zu sein. Und dann vielleicht mal ein Wochenende oder zwei , drei Wochen Urlaub zu haben.

Wir sind keine Maschinen.


Wir sind Zyklische Wesen und es macht uns auf die Dauer krank, wenn wir gegen unsere eigene innewohnende Natur arbeiten, gegen unsere eigene innewohnende Natur leben.

Immer unterschwellig im Kampf, im Konflikt mit uns selbst, mit unserem Körper sind.


Im Zuge der Ausbreitung patriarchaler Kulturen in den letzten Jahrtausenden (ein sehr spannendes, komplexes Thema, für dessen Vertiefung ich die Arbeit der Matriarchatsforscherin Heide Göttner-Abendroth von Herzen empfehle)

haben wir als Kollektiv vergessen, was für ein heiliges Geschenk unser weiblicher Körper und unser Menstruationszyklus eigentlich ist. 


Wir haben über Generationen hinweg vergessen und verdrängt, wie viel Kraft darin eigentlich liegt, wenn wir uns mit unserer weiblichen Natur, unserem Zyklus verbinden und nach diesem innewohnenden Rhythmus leben.


Stattdessen haben sich negative Glaubenssätze in Bezug auf unseren weiblichen Körper und unsere monatliche Blutung (wie auch auf die Natur und Leben im allgemeinen) tief in unser kollektives (Unter)Bewusstsein gegraben.


„Der weibliche Körper ist schwach, sündhaft und die Wurzel allen Verderbens, denn Eva hat schließlich den Apfel gepflückt, darum sind Frauen an allem Schuld und ist es nur gerecht, dass sie leiden“ 


„Menstruation ist schmutzig und unrein“


„Menstruation ist schmerzhaft, anstrengend, nervig“ 


Ein Übel, das irgendwie ertragen, ausgehalten, kontrolliert und kaschiert werden müsse.



Es tut mir jedes Mal wieder leid und weh, wenn ich Frauen höre und sehe, wie sie über ihren eigenen Körper sprechen und sich selbst damit unbewusst herabsetzen.


Und gleichzeitig verstehe ich diese Perspektive.


Natürlich ist Menstruation mit allem was dazugehört nervig und belastend, in einem patriarchalen, leistungsorientierten, kapitalistischen, stresssüchtigen, linearen System, das Null darauf ausgelegt ist, die Weibliche Kraft, die Weibliche Essenz, den Weibchen Zyklus zu verstehen und zu ehren.


Seit Jahrhunderten konditionieren vorherrschende Gesellschaft und Religionen Menschen unter anderem darauf,  Frauen, ihre Körper und alles Weibliche im Allgemeinen abzuwerten, auszunutzen, zu unterdrücken und zu verfolgen —in sich selbst und in anderen.


Wenn wir Frauen in diesem System überleben wollten und heute „mithalten“ wollen, logisch hadern wir da oft mit unserem Körper, übergehen ihre Bedürfnisse und ignorieren ihre Signale.

Nach dem Motto „ Bloß nicht unangenehm auffallen, oder irgendwelche Umstände machen“.


Logischerweise werden diese Signale dann immer lauter, bis wir eben mit Migräne, Erkältung, Unterleibskrämpfen oder sonst einer körperlichen/psychischen Beschwerde im Bett liegen und nicht mehr können.


Ja, unser Körper beschwert sich und zwingt uns durch diese Symptome zur Ruhe, zur Regeneration, zur Innenkehr, zur Reflexion, zu einer Kursänderung. 


In wie weit hören wir wirklich darauf? 

Oder nehmen wir dann doch wieder eine Schmerztablette, beißen die Zähne zusammen und machen weiter wie bisher?


„Weil muss ja, machen ja alle so.“


Ich will hier nochmal betonen, es geht nicht darum, diese Verhaltensweisen zu verurteilen.

Nein, es geht um Verständnis, Mitgefühl und Aufklärung.


Kaum eine Frau unserer Generation, der Generation unserer Mütter und Großmütter etc hat einen gesunden, wertschätzenden, wirklich ganzheitlich aufgeklärten Umgang mit dem eigenen weiblichen Körper und des weiblichen Zykluses erfahren dürfen.


Diese ganze Thematik war und ist immer noch mit so viel Scham, Angst und Unverständnis behaftet.

Kaum ein junges Mädchen wird heutzutage wirklich mit Beginn ihrer ersten Menstruation in die tiefe Bedeutung dahinter eingeweiht.


Was bedeutet dieser Zyklus auf biologischer wie auch psychischer Ebene?

Wie auch auf spiritueller Ebene?

Was für eine Kraft und Verantwortung liegt wirklich darin?

Wie gehe ich damit um?

Wie gehe ich mit mir selbst liebevoll um, wir kümmere ich mich um mich?

Wie vertraue ich meinen Bedürfnissen und ehre sie?

Wie pflege ich die Verbindung zu meiner Intuition?


Meist läuft es auf ein kurzes peinliches Gespräch mit eventueller Anleitung wie Binde oder Tampon zu verwenden sind hinaus. Fertig.

In vielen Fällen nicht mal das.


Also kein Wunder, dass wir uns so von unserer Weiblichen Essenz entfremdet haben, wenn das seit unzähligen Generationen die Norm ist und wir nichts anderes vorgelebt bekommen als uns selbst immer wieder zu übergehen.



Es liegt nun an uns, an unserer Generation, hier Heilung herbeizuführen.

Für uns selbst, und alle Generationen an Mädchen und Frauen vor und nach uns.


Wir dürfen uns wieder erinnern, tiefer verbinden mit der Weisheit unseres Unterleibes und die Heiligkeit unseres Körpers und seiner Zyklen anerkennen, anstatt dieses Thema als nichtig oder lächerlich abzutun. Denn das ist es ganz und gar nicht.


Lernen, mit unseren eigenen Rhythmen zu leben, statt gegen sie, ist ein essenzieller Schlüssel für unser ganzheitliches Wohlbefinden und ein erfülltes Leben.

(Und wir, die wir das hier lesen, haben das große Privileg, in einer Zeit und Umständen zu leben, in denen wir das wirklich gefahrlos umsetzen können.)


Wir dürfen der tiefen Sehnsucht in uns folgen (Schritt für Schritt) und uns ein Leben kreieren, das unserer wahren Natur entspricht.

Ein Leben in Verbundenheit mit uns selbst und dem Universum, denn wir sind Teil davon.



Alles Liebe,

Pauline Käthe




In meinem nächsten Text gehe ich noch näher auf ein ganzheitliches Verständnis des weiblichen Zyklus und dessen Phasen ein, du findest ihn hier.

 
 
 

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