Der Weg einer Yogini: Was ist das?
- Pauline Käthe
- 9. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Apr.

Der Weg einer Yogini, das heißt, der Weg einer Frau, die Yoga praktiziert.
Yoga, das bedeutet Ganzheit, EinsSein, Verbundenheit.
Es ist also der Weg einer Frau, die in tiefer Verbundenheit mit sich selbst und dem Kosmos lebt, und diese Verbundenheit immer weiter kultiviert, nährt, stärkt, pflegt und lebt.
Sie ist ganz, sie ist heil, sie ist eins in sich.
Dieser Weg ist weder starr, noch geradlinig, noch kann er
in irgendeine vorgefertigte Form gepresst werden.
Er ist ein lebendiger, organischer Prozess, der sich natürlich entfaltet, indem sie ihn geht.
Fortwährend.
Er beginnt Innen, wurzelt tief in ihrer Essenz und verzweigt sich in alle Bereiche
ihres Lebens und darüber hinaus.
Immer weiter, immer tiefer.
Ihr Körper ist ihr heiliges Gefäß, ihr Tempel, ihre Gefährtin, durch die sie ihren Weg beschreitet und dieses Leben mit allen Sinnen erfährt.
Ihre Sinnlichkeit und Empfindsamkeit, werden zu wichtigen Schlüsseln
in ihrer spirituellen Praxis, ihrer Sadhana.
Ebenso die zyklische Natur ihres weiblichen Körpers. Sie ist Spiegel und Portal der tiefsten
Geheimnisse und Wahrheiten von Leben und Tod.
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In ihrer Sadhana geht es also nicht darum Körperlichkeit, Emotionen, das Ego und die gesamte materielle Welt zu überwinden um Erleuchtung zu “erreichen”.
Nein.
In ihrer Sadhana geht es darum, alles was existiert als Ausdruck des Göttlichen zu erfahren.
Einschließlich Körper, Menstruation, Sex, Geburt, Tod, Emotionen, Beziehungen, Finanzen und dem dreckigen Geschirr in der Spüle. Alles trägt göttliche Weisheit in sich.
Erleuchtung ist genau hier und jetzt.
Spiritualität ist nichts Abgetrenntes von unserem täglichen Leben.
Dies zu erkennen und zu integrieren gelingt mal leichter und mal schwerer.
Das ist Teil des Weges.
Verwirrung, Unsicherheit, Zweifel und Frustration gehören dazu,
genauso wie Klarheit, Liebe und tiefes Vertrauen.
Je weiter und tiefer sie diesen Weg mit sich selbst geht, sich hingibt den Prozessen von
Selbsterkenntnis und Innerer Alchemie, desto mehr lernt sie auch, sich durch alles, was
aufkommt, zu begleiten, zu führen und zu halten.
Verwurzelt in der Kraft alles zu lieben, entwirrt sie sich sanft von einengenden, aufgesetzten
Konditionierungen und entfaltet ihre wahre Kraft immer weiter.
Das ist nicht immer angenehm, denn es bedeutet auch Lügen zu durchschauen, die sie sich
selbst erzählt oder von anderen übernommen hat.
Es bedeutet die bequeme Komfortzone dieser etablierten Lügen zu verlassen und radikale
Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.
Wach und offen sein und gleichzeitig gesunde Grenzen halten.
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Das Aussehen ihrer Yogischen Praxis, ihrer Sadhana, mag sich immer wieder wandeln, wie auch sie sich immer weiter wandelt.
Phasenweise scheint ihre Practice unscheinbar und schlicht.
In anderen Phasen wieder ausgiebig und üppig, so dass sie alles einzunehmen scheint. Perioden von eher philosophischer und intellektueller Vertiefung, körperlicher Bewegung, stiller Meditation oder musischen Selbstausdruck können sich abwechseln oder auch
Hand in Hand gehen.
Manches begleitet sie über lange Zeit, manches nur kurz.
Doch alles ist im Grunde ein Sich-Hinwenden-zur-Essenz und diese
auf ihre ganz eigene Weise zu verkörpern.
Sie weiß, alles geschieht in Zyklen und es besteht keine Eile.
Sie kann im Grunde nicht zu spät kommen oder etwas falsch machen, denn es ist ihr eigener
Weg, der sie genauso leitet, wie sie es wirklich braucht….
Auch wenn sie es nicht immer direkt erkennt.
So bleibt sie ihrem Weg treu ergeben, gewillt mit dem zu arbeiten, was aufkommt,
während sie das Wunder dieses Lebens genießt.
in Liebe,
Pauline Käthe
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